Eine aktuelle Studie der Swiss Business School mit 666 Teilnehmern zeigt einen besorgniserregenden Trend: Die intensive Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT kann die Fähigkeit zum kritischen Denken beeinträchtigen, insbesondere bei jüngeren Menschen.
Hauptbefunde der Studie:
• Negative Korrelation: Je häufiger KI-Werkzeuge verwendet wurden, desto schlechter fielen die Ergebnisse im Halpern Critical Thinking Assessment (HCTA) aus, einem standardisierten Test zur Messung des kritischen Denkens.
• Kognitive Entlastung: Viele Nutzer neigen dazu, Denkaufgaben an KI-Tools zu delegieren, was zu einer verminderten geistigen Anstrengung führt.
• Altersunterschiede: Teilnehmer zwischen 17 und 25 Jahren zeigten die höchste Nutzung von KI-Tools und gleichzeitig die niedrigsten Werte im kritischen Denken. Ältere Teilnehmer über 46 Jahre nutzten KI seltener und erzielten bessere Testergebnisse.
• Bildungsniveau: Personen mit höherem Bildungsabschluss hinterfragten KI-generierte Informationen häufiger und bewahrten bessere Fähigkeiten im kritischen Denken, trotz regelmäßiger Nutzung von KI-Tools.
Empfehlungen für den Umgang mit KI-Tools:
• Bewusster Einsatz: KI sollte als unterstützendes Werkzeug dienen, nicht als Ersatz für eigenes Denken.
• Bildungseinrichtungen: Lehrkräfte sollten geschult werden, KI sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, um das kritische Denken der Schüler zu fördern.
• Selbstreflexion: Nutzer sollten ihre Abhängigkeit von KI hinterfragen und bewusst Zeiten ohne technologische Hilfsmittel einplanen, um ihre kognitiven Fähigkeiten zu stärken.
Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, den Einsatz von KI-Tools kritisch zu betrachten und Strategien zu entwickeln, die eine Balance zwischen technologischer Unterstützung und der Förderung eigenständigen Denkens ermöglichen.
Quellen: