Wie nachhaltig ist KI wirklich – und wann hilft sie uns, Ressourcen zu schonen, statt zu verbrauchen? Genau darüber haben wir beim letzten CoP-AI Meetup gesprochen. Gemeinsam mit unseren Impulsgeberinnen Ilknur Atakli und Johanna Pfenning vom Mittelstand-Digital Zentrum Kaiserslautern haben wir beleuchtet, wie KI ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit beeinflussen kann – im positiven wie im herausfordernden Sinne.
Worum ging’s?
Zu Beginn gab’s einen kompakten Überblick darüber, wie Nachhaltigkeit funktioniert und wo KI dabei ansetzt. Schnell wurde klar: KI kann Prozesse effizienter machen, Ressourcen sparen oder Abfälle reduzieren – bringt aber selbst einen gewissen Energie- und Datenbedarf mit. Der Fokus des Meetups lag deshalb auf der Frage, wie KI so eingesetzt werden kann, dass der Nutzen größer ist als ihr ökologischer Fußabdruck.
Aspekte – kurz & konkret
🌱 1. Nachhaltigkeit in drei Dimensionen
- Ökologie – Ressourcen schonen
- Ökonomie – effizient und verantwortungsvoll wirtschaften
- Soziales – den Menschen im Mittelpunkt
🤖 2. Wo KI Nachhaltigkeit stärken kann – Praxisbeispiele
- Recycling: KI sortiert Materialien präziser und schneller.
- Digitaler Zwilling: Simulationen steigern den Rezyklatanteil auf bis zu 85 %.
- Lebensmittelbranche: KI-Prognosen reduzieren Lebensmittelabfälle.
- Pflege: KI-gestützte Dienstplanung stärkt Fairness und Zufriedenheit.
⚙️ 3. Voraussetzungen & Herausforderungen
Damit KI nachhaltig wirken kann, braucht es u. a.:
- gute Datenqualität
- tragfähige Infrastruktur
- klare rechtliche Rahmenbedingungen
- Kompetenzen & Change-Management
Gleichzeitig bleiben Energieverbrauch, Rohstoffbedarf und Datenschutz wichtige Themen.
🧪 Green AI vs. Red AI
Ein besonders spannender Teil des Abends war die Einordnung von KI in Richtung „Green AI“ oder „Red AI“ – also die Frage, wie unterschiedlich KI-Modelle mit Ressourcen umgehen können.
- Green AI: ressourceneffizient, bewusst eingesetzt
- Red AI: hoher Energie- und Rechenaufwand
Die im Vortrag gezeigten Zahlen waren für mich ein echter Aha-Moment:
- Training GPT-3 ≈ Energieverbrauch von rund 130 US-Haushalten
- Training GPT-4 ≈ Energieverbrauch von etwa 5.000 Haushalten
Diese Größenordnungen zeigen sehr deutlich, warum ein bewusster Umgang mit KI-Systemen wichtig ist – und wie groß die Spannweite zwischen effizienten und ressourcenintensiven Modellen sein kann.
✍️ Takeaways
- KI kann ein wirksamer Hebel für Nachhaltigkeit sein – mit klar definierten Einsatzfeldern.
- „Green AI“ braucht bewusste Gestaltung und klare Prioritäten.
- Viele nachhaltige KI-Anwendungen existieren bereits im Mittelstand.
- Leitlinien, Transparenz und realistische Ziele sind entscheidend.
🌟 Mein Fazit
Nachhaltigkeit und KI gehören zusammen – wenn wir sie bewusst gestalten. Mit klaren Zielen, reflektierten Technologieentscheidungen und einem verantwortungsvollen Umgang kann KI echte Mehrwerte schaffen: für Unternehmen, für Menschen und für den Planeten.